Die Eifersucht ist eine Leidenschaft,
die mit Eifer sucht, was Leiden schafft!
(Buchtitel von Reinhold Ruthe, 1994)
Hallooooooo zusammen!
Nachdem ja erst kürzlich das "Interesse" an einem gewissen Thema derart explisionsartig anwuchs, da getraue ich mich dieser Tage die Finger noch in eine weitere innere Wunde zu legen. Und gemäß dem eingänglichen Zitat einmal auf "Spurensuche" zu gehen…
In meinem Beitrag möchte ich mich heute einem höchst bekannten….und für manche … brisanten Thema widmen, dass so manchem "im Fleische steckt" wie ein eitriger Dorn…
DIE EIFERSUCHT
Aaaaaaaaaaahhhhhhh!
Was löst sie aus? Eine kleine unscheinbar wirkende Bemerkung? Ein falscher Blick? Oder benötigt es "fetteres Kaliber"…?
Wollen wir uns zuerst einmal einer herkömmlichen Definition widmen?
Diese besagt:
"Es beschreibt eine schmerzhafte Emotion, die man bei einer nicht oder nur in ungenügendem Maße erhaltenen Anerkennung (Aufmerksamkeit, Liebe, Respekt oder Zuneigung) seitens einer hoch geschätzten – vor allem geliebten – Bezugsperson gegenüber einer damit tatsächlich oder vermeintlich stärker begünstigten verspürt, von der man (umgangssprachlich) „ausgestochen“ wird. Eifersucht entsteht, wenn der Anspruch auf Zuneigung oder Liebe vermeintlich oder real durch den Partner dadurch in Frage gestellt wird, dass er ebendiese Zuneigung oder Liebe jemand anderem als einem selbst entgegenbringt und dadurch eine starke Verlustangst auslöst. Eifersucht hat ihren Ursprung nicht nur in dem Verdacht der sexuellen Untreue. Sie entsteht auch durch das Empfinden einer Vertrautheit zwischen dem Partner und einer dritten Person, die die eifersüchtige Person ausschließt. Dies kann Traurigkeit, Unsicherheit und Angst in der eifersüchtigen Person auslösen und zuweilen drastische, auch gewalttätige Handlungen bewirken.
So kann ein Kind (ab einem Alter von sechs Monaten) eifersüchtig werden, wenn seine Eltern den Geschwistern mehr Zuwendung geben. Bei erwachsenen Personen kann Eifersucht etwa auftreten, wenn der Partner mit einem anderen Menschen flirtet oder Vertraulichkeiten austauscht und der Beobachter dies als Gefährdung der eigenen Beziehung wahrnimmt. Während die Eifersucht des Kindes in der Regel verschwindet, wenn es von seinen Eltern ebenfalls die gleiche Zuwendung erfährt, verlangt ein eifersüchtiger Partner meist darüber hinaus nach einer uneingeschränkten, ausschließlich ihm geltenden Aufmerksamkeit."
(Quelle: Wikipedia)
Als möglicherweise noch weiters nicht unerhebliches Detail dazu: für ein aus ursprünglichen Begriffen zusammengesetztes Wort "Eifersucht" existieren Belege erst seit dem 16 Jahrhundert, das davon abgeleitete Adjektiv "eifersüchtig" gar erst seit dem 17. Jahrhundert!
Was also – so frage ich mich – war davor?
Nichts???
Hat man die Eifersucht erst erfunden?
Oder hatte man sie bis zu diesem damaligen Jahrhundert einfach nur umschrieben, einen anderen Ausdruck dafür gewählt…?
Wie auch immer…
Ist für heute jemand anwesend, der sie nicht kennt, die Eifersucht?
Ganz ehrlich! Oder jegliche Verdrängungsmechanismen oder Schönrederei!
Steigen da sofort unangenehme Gefühle hoch? Zieht sich da in uns etwas zusammen? Wird irgend etwas berührt, auch wenn wir es nicht direkt definieren können?
Wallt da gar Angst, Schuld, Minderwertigkeit hoch?
Wollen wir´s am Besten gleich "stecken lassen" und zum nächsten Kapitel gehen…?
Liebe Grüße an den Mechnismus der Verdrängung!
Oder haben wir deren Kontraproduktivität schon erkannt und wollen einen Weg raus?
Gut.
Vorweg: uns einer der größten Ängste in uns zuzuwenden, erfordert in jedem Sinne ein wenig Mut!
Doch nie behauptete jemand, dass das Leben leicht sei!
Wir haben allerdings die Macht, es leicht zu machen! Viele wären überrascht…!
Und weiters: verfallen wir bitte nicht gleich dem Gedanken der "Schuld" oder ähnlichem! Der Mensch wurde mit Emotionen geboren!
Er wurde geboren, um zu empfinden und dadurch zu erfahren! Einzig, wie wir diese Erfahrungen dann umsetzen…, ob wir sie zum festgeschriebenen starren Gesetz unseres Lebens…, oder aber zur fließenden Erfahrung mit der Option auf eine Erweiterung derer sehen…. gar sehen wollen…
Man könnte es wie eine "Emotionsblume" sehen.
Es obliegt unserer Entscheidungsmacht. Unserem Entscheidungswillen!
Wir werden sehen, was wir zu sehen beabsichtigen!
Oder noch genauer: Wenn wir uns also entscheiden, die Eifersucht anzunehmen als die nun mal eben grade "anwesende" Emotion… Wenn wir sie nicht verdrängen, schönreden, "begründen" mit allem möglichen Firlefanz oder Schuldzuweisungen…
Sondern wenn wir sie betrachten. Und dann den Mut besitzen, unsere Anteile daran zu erkennen.
Anteile, die vielfach nicht grade eben entstanden sind, sondern schon seit langer Zeit in uns ruhen. Ich erinnere an dieser Stelle nochmals an die Definition, derzufolge ein Kind bereits ab dem 6 Lebensmonat Eifersucht empfinden kann!
Zum Thema also…
Ängste? Wieso Ängste? Was hat Eifersucht mit Angst zu tun? Und den anderen Ablegern der Angst?
Wieso ist man eifersüchtig? Was habe ich damit zu tun?
Wer löst die Angst aus – wer ist der "Feind" und Übertäter? Ist mein Partner ein "Schwein" – also schuld daran?
Was hat eine – unsere Vergangheit mit grade dem zu tun?
Wie oft zitiert: Gehört Eifersucht zur Liebe? In eine Partnerschaft?
Und… Eifersucht: ist sie eine regelrechte folternde Geisel … oder ein "Aphrodisiakum" für eine Beziehung?
Bekommt man die Eifersucht irgendwie in den Griff…oder ist man auf ewig dazu verdammt?
Viele und noch mehr Fragen bewegen uns in der heutigen Zeit.
Oder…der Umkehrschluss: Man(n)….bzw. Frau hat diese Gefühle durch stetige Unbewusstheit schon so gut versteckt, verdrängt…dass man sie zwar ab und an noch wahrnimmt. Aber es einfach dabei belässt bzw. vielmehr seinem dadurch entstehenden Frust Luft macht, alle oder alles mögliche dafür zum Schuldigen erklärt… und gut…
Haben wir aber schon ein einziges Mal den Gedanken versucht….ob uns dieses Gefühl der Eifersucht in irgendeiner Weise dienlich ist…? Und voran bringt im Leben?
Oder durften wir im Zuge unserer Erfahrungen schon zumindest erahnen, feststellen, dass die Eifersucht für alle Beteiligten am Ende nur einen "Haufen Scherben" brachte…?
Welchen Grund sollte es also geben, daran festzuhalten???
Und wenn es doch schwer fällt, diese Frage gleich zu beantworten…
Ich habe da am Ende der geamten Beitragsreihe (also dann Ende Teil 2) eine kleine "Übung" für Euch… die Euch – so Ihr Euch drauf einlasst und sie "richtig" durchführt – eine andere Sichtweise oder Welt, einen Zugang zu Eurer inneren Wahrheit eröffnen kann…
KANN bitte… nicht MUSS!
Doch wenden wir uns nun einmal den anfänglichen Fragen zu!
Ängste? Wieso Ängste? Was hat Eifersucht mit Angst zu tun? Und den anderen Ablegern der Angst?
Wollen wir also der Eifersucht als "Angst" mal etwas "auf den Zahn" fühlen…
Welcher Gedanke zuckt denn – grade beim "beliebten Beispiel Beziehung" oft durch unsere Gehirne…?
"Aha….bin ich ihm/ihr wohl nicht gut genug"…? "Aha….gefalle ich ihm/ihr nicht mehr"…?
"Was hat die/der, was ich nicht hab"…? "Dass er/sie jetzt eine/einen Andere/Anderen braucht"? Und noch so viele Anderes an vermeintlicher Begründung, die vom Ego aus dem Hut gezaubert wird!
Oder anders, zum Beispiel in der Arbeit: "Wieso bekommt der/die Anerkennung…wird gelobt….UND ICH NICHT"…!? "Wo ich mir doch so den Arsch aufgerissen habe, und der /die ist nur Speichellecker vom Chef…"!?
Und noch so manche andere schmerzliche "Dorne" an Gedanken, die – so wir uns drauf einlassen – dann oft lange Zeit im "Fleisch stecken" wie ein "eitriger Dorn"… Und es gärt, es fault und es arbeitet in uns….
Kennen wir dieses Gefühl? Spüren wir es jetzt???
JAAAA?
Dann eine Bitte: unterbrecht das Weiterlesen…, fühlt hinein und LASST ES DA SEIN! GENAU JETZT !!!
Nicht sofort wieder wegschieben, verdrängen, ablenken…."na so schlimm ist es jetzt ja gar nicht"…. oder so.
Nein ist es wirklich nicht.
Es ist in "Wirklichkeit" noch viel schlimmer!!!
Also JETZT: MAL REINFÜHLEN !!!
— (Gedankenpause) —
Ich will Euch hier nicht foltern! Aber ich will Euch die Gelegenheit geben, genau jetzt mitten hinein zu tauchen in das Gefühl.
Das Gefühl zuzulassen! Das Gefühl zu FÜHLEN!!!
Es DA SEIN zu lassen!
Damit wir uns dessen bewusst werden können, dass es UNSER Gefühl IST. Dass es IN uns ist!
Und dass es just IN DIESEM MOMENT da sein darf!!!
Ja …. sieh mal einer an: ES DARF!
Und es dann aber auch wieder gehen darf!
Kein Mensch verlangt oder behauptet, dass uns unsere – zumeist vor Äonen geschaffenen und verfolgenden Gefühle/Emotionen – auf Ewigkeit nachlaufen müssen.
Gefühle wollen gefühlt werden…. genauso wie Bonbons gelutscht werden wollen!
Sie wollen ihrer Bestimmung entsprechen!
Was also hat Eifersucht mit Angst zu tun – so ihr es denn nicht schon erkannt habt???
Etwa…
mit der Angst zu verlieren??? Das ich z.B. erwähnte(n) Partner/Partnerin verlieren könnte…?
mit der Angst auf Minderwertigkeit??? Das ich z.B. nicht mehr genug wertvoll, attraktiv für meine(n) Partner/Partnerin, für einen Chef bin?
gar mit der Angst der Schuld??? Dass ich z.B. nicht genug für meine(n) Partner/Partnerin getan hätte, gegeben hätte…?
und mit der Angst… ERSETZBAR zu sein…???
Wobei – damit wären wir auch schon bei Frage 2:
Aus welchem Grund ist man eifersüchtig? Was habe ich damit zu tun?
Ich möchte die Beantwortung dieser Frage zugleich mit jener Frage verknüpfen …
"Was hat eine – unsere – Vergangheit mit grade dem zu tun?"
Wir dürfen uns vor Augen halten, dass wir einst aus einer vollkommenen Liebe in ein kaltes System der Anhängigkeit geboren wurden.
Durften im Laufe unseres Heranwachsens teils massiv erfahren, dass es selbst Liebe nicht umsonst gibt. Wir durften erfahren aus dem ständigen Umfeld – so auch Eltern, dass Liebe und Vertrauen erschüttert wurden. Teils regelrecht missbraucht wurden. Wir haben aus dem Umfeld – alles aufgenommen, wie ein Schwamm. Wir haben Erfahrungen, Gedanken, Handlungen unserer Eltern und des Umfeldes abgekupfert. In Ermangelung einer anderen zur Verfügung stehenden Möglichkeit! Dies hat teils traumatische Erfahrungen hinterlassen, die selbstverständlich als Erfahrungen – Musterprozesse auf Lebzeit in uns abgespeichert wurden. Mit einbezogen die Gefühle dazu.
Und: Vor allem Gefühle haben keine Halbwertzeit…also Verfallsdatum!
Das Kind schuf dann also noch seine beeinflussten, unwahren Gedanken dazu…, gab sowohl dem Unterbewusstsein als auch dem Verstand sozusagen "Suchauftrag"…. Suchauftrag nach Bestätigung und Beweisen für diese Gedanken. Musste sie – folgend genau dem Suchauftrag – dadurch unweigerlich im täglichen Geschehen finden.
Es erhielt ja nicht den Auftrag "Gegenbeweise" zu finden…
Und das Kind begann diese Gedanken zu glauben. Eine Lebenseinstellung und Gedankenwelt darauf zu bauen.
… und zog dann irgendwann in die Welt, ins eigene Leben … und glaubte die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben und vermeintlich frei zu sein.
In Wahrheit jedoch vollgepackt mit unwahren Gedanken und alten Emotionen!
Klar. Wie hätte man einem Kind schon vermitteln können, dass z.B. das andere Kind im Kindergarten halt eben anders ist. Oder von seinen Eltern andere, schönere Spielsachen hat? Hätte man dem Kind einen Vortrag über Neid, Eifersucht und Selbstbewusstsein halten sollen…?
Wohl kaum!
Doch wie schon andernorts erwähnt – hätte man vielleicht auf das Kind in Liebe einwirken können und trotzdem dem Kind das Gefühl des "Wertseins" zu vermitteln…ohne Bezug auf Besitz, auf Definition über Aussen?
Hätte schon – aus heutiger Sicht. Nur im Nachhinein ist man doch immer gescheiter… oder…?
In diesen Zeiten des Heranwachsens ist natürlich – verbunden mit den Gedanken und Empfindungen der Angst, der Enttäuschung von Vertrauen und Liebe – so gut wie vorprogrammiert, dass man dann Erfahrungen der Minderwertigkeit macht.
Ein Selbstvertrauen wird somit demontiert…, oder diesem erst gar nicht großartig Chance gegeben, aus dem Kind selbst zu erwachsen!
Sei es nun Minderwertigkeit bezogen auf körperliches Aussehen, der eigenen Attraktivität, der Persönlichkeit, auf Besitz, auf vermeintliches Können oder Wissen, auf Vorstellungen anderer oder eigener, auf zeitgemäßes "In sein",…
Ich sage nur – als Beispiel:
Wie oft haben wir als Kinder zum Beispiel gehört: "Sei jetzt dies oder das…. Tue jetzt dies oder jenes…"….vor allem "Sei fleissig, damit aus dir einmal etwas wird…"?
W I R D ???
Das Kind bezieht nach erfolgten Studien zu allererst einmal alles auf sich. So auch dies.
Kann also – zumindest unbewusst – gar nicht anders umhin, als festzustellen, dass es jetzt noch nichts ist!
Es muss also erst WERDEN!
Es entzieht sich ja auch dem Verständnis des Kindes, dass damit – für uns Erwachsene zumindest – gemeint ist, dass das Kind diverse Dinge des Lebens, eventuell nützliche Dinge für später, erlernen sollte!
Es hört nur: "Tue… damit wird!"
Oder so banal und unwichtig scheinende Aussagen wie "das ginge aber noch besser…"?
Wer sagt das???
Ich halte es ganz einfach zu einem Widerspruch zur Realität! Und den Beweis liefert das Leben selbst!
Denn wenn es wirklich besser ginge…..ja dann wäre es doch! IST ES ABER NICHT!
Warum also vermitteln wir dies dem Kind, setzen sozusagen das Kind – unbewusst über unsere Vorstellungen oder unsere Verweigerung der Realität – unter Druck, verunsichern das Kind, geben ihm Gefühl von Minderwertigkeit, Unfähigkeit, Kleinheit, Schuld…u.v.m???
Mit diesen "Regeln der Erziehung"….ich nenne sie vielmehr "Regeln der Anpassung"…und manchmal damit noch verbundenen Repressalien im Falle der Nichteinhaltung dieser Regeln wird ein Kind meiner Meinung ja geradezu auf einen Lebensweg der Ängste geschickt.
Vielleicht ist es aber die Vorsehung, dass wir einen Teil unseres Lebens Erfahrungen machen dürfen, ja gar machen sollen…
…um sie in einem neuen Teil dann erkennen und klären zu dürfen. Und uns somit der Weg in die Freiheit erst möglich wird.
Wir dürfen also erst die eine Seite der Medaille kennenlernen, damit wir überhaupt in der Lage sind, die Andere ebenso zu erkennen. So wir dies wollen.
Als Beispiel verwende ich immer: wie soll ich je all die Eindrücke einer Erkrankung erfahren können, solange ich sie selbst nicht durchlebt habe…?
In welcher Weise soll ich erfahren, was "warm" ist, wenn ich nicht weiß, was "kalt" ist? Wie also soll ich – in diesem Fall – Eifersucht erkennen samt ihren Hintergründen, wenn ich sie und ihre Auswirkungen nie erlebt habe?
Kurzum: Die Angst der Eifersucht steht untrennbar im Zusammenhang mit uns selbst. Mit unserem Selbstbewusstsein und unserer Vergangenheit!
Mangelndes Selbstbewusstsein bringt Minderwertigkeit mit sich. Schuld, Unsicherheit über sich selbst!
Und wir kennen es auch auch aus anderen Beispielen des Lebens….: wie sehr kann uns etwas erschüttern, wenn wir einer Sache absolut sicher sind…?
Gar nicht!
Wenn wir also unserer selbst absolut sicher sind, in unserer Mitte ruhen…, nicht zuletzt aus einem Annehmen von uns selbst…, ohne "wenn und aber"…, einem guten Maß an Selbstliebe…
…wie sollte uns dann eine Angst erreichen? Unsicher machen?
Was nun Eifersucht im Bezug auf schlechte, vorherige Beziehungserfahrungen angeht…
…wir sind gedankliche Wiederkäuer!
Nun – wie schon erwähnt, speichert unser Denkapparat da oben auf den Schultern alles ab. Alles.
So auch allfällige "schlechte Beziehungserfahrungen". Jegliche Kleinigkeit. Mit allen Gefühlen, Empfindungen dazu.
Auch solche Dinge können im Ernstfall beinahe regelrechte Traumata auslösen.
So – Erinnerung an sich ist nicht der "problematische" Ansatz…
Vielmehr beginnt die Herausforderung aber an jenem Moment, an dem genau dieses abgespeicherten (alten) Musterprozesse / Erfahrungen bei Auftauchen einer NEUEN Situation heran gezogen werden!
Und dabei muss diese neue Situation grade mal ansatzweise einer vorherigen ähnlich sein… Oft nicht einmal das. Trigger werden wirksam.
Hier an dieser Stelle erwähne ich auch der Vollständigkeit halber den Begriff "Vorurteil"!
Und was reicht oft zu diesem Vorurteil – sozusagen diesem Express-Urteil – schon aus!?
Ein dickes Auto…? Ein zu kurzer Rock?
Und schon ist die Meinung perfekt und gefasst!?
Durch eine erhebliche Unbewusstheit (und biologische Konditionierung des Gehirns auf derartige Prozesse) geht der Mensch also her … sieht sich mit einer neuen Situation konfrontiert….scannt…vergleicht mit alten Erfahrungen….zieht Schluß.
Das Gehirn erinnert sich an frühere "Untreue", "Verrat" u. dgl. … und damit verbundenen seelischen Schmerz und schottet für die Zukunft als Sicherheitsmeachnismus sofort ab:
Das Beste der Gefühle, welches es bringen kann, geht nach dem Motto: "Vertrauen ist gut – Kontrolle definitiv besser!"
"Wenn ich wieder zu 100% vertraue…, dann kann ich auch zu 100% wieder enttäuscht werden!" Aus. Basta. Kein Raum für Alternative. Letztlich… Angst vor dem Schmerz. Angst vor der Angst.
Falls dann überhaupt noch eine Beziehung zustande kommt….
…dann steht diese unweigerlich auf einer Basis der ständigen Kontrolle. Hypersensibilisiert.
Das Gehirn fährt im Hintergrund "Sonderschicht", genau für diese Annahme Beweise zu suchen! Das jeweilige Gegenüber steht also unter "Dauerbeobachtung". Und wird nur der geringste "Anlass" geliefert…: "Ich habs ja doch gleich gewusst…!" Schon klar…
Was man dann durch die Unbewusstheit wieder übersieht: ich selbst – der "Kontrollator" strahle unweigerlich eine solche Projektion auf meinen Partner/meine Partnerin, sodass es unweigerlich zur Konfrontation kommen muss. Ich muss es geradezu unbewusst herausfordern!
Wenn ich ins Leben projeziere, dass ich "besser Kontrollieren muss, um etwaigen Schaden zu minimieren"… ja dann wird mir das Leben noch eins draufsetzen und noch mehr solche Dinge schicken…!
Und mein Partner/meine Partnerin, mein Kollege/meine Kollegin, wer auch immer… darf dann die Rolle dieses "Arschengels" unbewusster Weise übernehmen, mich genau in diese Kontrolle und alle "Begleiterscheinungen" führen und mir letztlich genau das präsentieren. Es geht nicht anders!
Dies soll nun weder Entschuldigung oder Aufforderungsbefehl sein….
Nur ein Gedankenanstoß im Sinne der Gesetzmäßigkeiten des Lebens…
Jeder ist für sein eigenes Leben zuständig!
Jeder ist eingeladen, sich um all seine "Baustellen" in sich selbst zu bemühen. Nicht die des Nachbarn, Partners, Eltern, Freundes, Kollegen, Chefs u. dgl.
SEINE!
Könnte also dem Gedanken tiefe Wahrheit inne wohnen,…
… dass wenn wir in uns selbst alles ins Reine bringen, klären, liebevoll annehmen….in unsere Mitte zurückkehren und dort bleiben…
…somit also Ursachen unserer Eifersüchte und Ängste, Bedürfnisse insgesamt erkennen, fühlen und zu klären imstande sind…
…dass hierdurch dann ebendiese Ängste ihre Aufgabe erfüllt haben…und gehen können…?
Dass wir uns durch liebevolle Zuwendung zu und in uns selbst…. unsere seit Anbeginn vorhandene Selbstachtung und Selbstwert liebevoll neu entdecken und in Anspruch nehmen dürfen!?
Dass wir unseren – ursprünglich immer für uns vorgesehenen "Thron" – endlich wieder besteigen dürfen…?!?!?
Dass wir dies dann an unsere Umwelt, unser Umfeld so ausstrahlen…
…uns dann gänzlich anders begegnen dürfen…
…und es für Dinge wie Eifersucht gar keine Grundlage mehr gibt…?!
Mehr zu den noch offenen Fragen im Beitrag 2. Ich freue mich auf Euch!
Inzwischen erstmal wirken lassen… und schon den einen oder anderen Momente der Erkenntnis zu sich selbst…
Euer Lifecoach
Ernold Prinz
Bildquelle: Eigen (aus der Ausbildung)