Eine Einstimmung, die die Wahrnehmung im Sinne einer Achtsamkeit erheblich schärfen kann!
Willkommen liebe Freunde und LeserInnen zu diesem Vorbereitungsbeitrag!
Bevor wir also in Kürze mit der Achtsamkeit loslegen, habe ich da schon ein bisschen Einstimmung, Aufwärmübung für Euch. So der/die Eine oder Andere wirklich interessiert ist, sich diesem Themenbereich zu widmen…
Welche Bedeutung also hat die Zeit tatsächlich für Euch?
Wie wäre diese nun in einen Kontext mit dem Projekt-Thema zu bringen?
An sich sogar sehr leicht!
Ein kleines Beispiel dazu:
Ihr könnt Euch sicherlich zurückerinnern, als Ihr schon mal mit Eurem Wagen über die Bahn "geheizt" seid.
Hattet Ihr da viel von Eurer Umgebung mitbekommen? Details gar?
Wohl eher nicht.
Alles ist regelrecht vorbeigeflogen. Für eine genaue, bewusste Wahrnehmung von Kleinigkeiten war da "keine Zeit".
Als extremes "Gegenbeispiel" nun…
Ihr gingt irgendwo spazieren. Seid mit Eurer Seele durch die Landschaft gebummelt.
War da viel eher die Möglichkeit zur Wahrnehmung von Einzelheiten? Farben… Gerüche… Geräusche… Empfindungen…
Jaaaa?
Zusammenfassend also könnte man so sagen, dass in der Langsamkeit, in der Entschleunigung viel mehr Möglichkeit zum genauen Beobachten, zur Bewusstmachung besteht.
Noch ein doch bekanntes Beispiel:
Was machen Sportler dort oft, um etwas, ihr Spiel, ihr Verhalten, ihre Bewegung zu beobachten, zu analysieren, achtsam zu sein?
Sie sehen sich Aufnahmen davon an.
Aufnahmen aber, die oft sogar noch in Zeitlupe gehalten sind. Noch langsamer also, als im natürlichen Ablauf. Um nur ja möglichst viel Detail entdecken zu können.
Genau diese Entschleunigung auch im täglichen Leben kann uns sehr hilfreich sein, zu beobachten. Dinge festzustellen, wahrzunehmen, an denen wir sonst im täglichen Hetzen regelrecht vorbeileben.
Ich räume nun ein…
…kaum jemand von uns wird ein Bremspedal haben, dass man eben mal mehr oder minder sanft tritt… und schon verlangsamt sich alles, kommt zum Stillstand. Oder kaum jemand wird nur ein Knöpfchen drücken und schon lässt sich unser Leben stufenlos in allen Geschwindigkeiten regeln wie im Filmstudio…
Wie also?
Meditationskeule, Blitzhypnose, Ablenkung, Beruhigungspillchen?
An dieser Stelle nun kommt Ihr bereits ins Spiel!
Ich möchte Euch an dieser Stelle – als Einstimmung – einladen, einmal in Euch zu gehen, zu fühlen, wo und wie / in welcher Weise Ihr für Euch eine Entschleunigung finden könnt. Letztlich ein ruhiges, geborgenes Plätzchen, an dem Ihr Euch wohlfühlen, zurückziehen könnt. An dem Ihr einer Achtsamkeit und den folgenden Beiträgen / Fragen / Aufgaben ungestört nachgehen könnt!
Aus welchem Grund ist – grade für den Anfang – ein ruhiges, ungestörtes Plätzchen enorm wichtig?
Nun… betrachten wir das Leben im Außen, ist wohl nicht zu bestreiten, dass ständig und immer wieder neue Inputs, neue Eindrücke auf den Geist einprasseln. Ob nun bewusst oder unbewusst.
Ich bennene mal eines der bekanntesten "Störenfriede": das Telefon / Handy. In einem Zeitalter, wo Telefonieren das schon eher seltene Geschehen an diesem Gerät wird und noch vieles Andere abgewickelt wird… also ein hochpotentieller "Störenfried".
Kannst Du das Handy mal für eine Stunde, gar einen Tag ausgeschalten lassen? Oder wirst Du da nervös… vielleicht etwas zu verpassen?
Also ich selbst kenne noch Zeiten, in denen ich genau so war! Es wäre also nichts Neues…
Also. Ich sprach von einem ruhigen Plätzchen.
Jetzt ist eine gewisse Entspannung, gar Geborgenheit auch ein sehr hilfreiches Tool. Grade am Anfang. Es ist eine schöne Unterstützung, wenn man auch dem Körper hier schon Achtsamkeit schenkt und ihn an einen Wohlfühlort Entspannung, Ruhe gönnt.
Und zugleich noch als ergänzender Einwurf: dieses ruhe Plätzchen, dieser Wohlfühlort muss nicht darin enden, dass man in irgendwelchen, teils skurrilen Verränkungen in einer Ecke kauert… So ein Wohlfühlort, Entspannung, Ruhe kann durchaus auch ein Platz, ein Weg in der freien Natur sein. Denn man vielleicht sogar gehenden oder laufenden Fußes bestreitet. Wohlfühlort ist nicht zwangsläufig Stillstand! Lasst ruhig Eure Fantasie spielen – fühlt hinein in Euch! Experimentiert ein bisschen, wenn Ihr nicht sicher seid. Oder es ist auch nicht gesagt, dass es nur einen einzigen Wohlfühlort geben müsste… Hauptsache keine Störung! Von nichts und niemandem!
Noch ein kleines, aber wirksames Beispiel für einen "Rückzugsort". Vielleicht wird mich so mancher jetzt für ein wenig bekloppt erklären… aber meine Praxis hat mich eines Besseren belehrt!
Vermutlich jeder kennt doch die Situation, wenn es z.B. speziell am Arbeitsplatz hektisch abgeht. Raucherpause gibt es nicht… oder ich bin erst gar kein Raucher. Wohin soll man sich da "zurückziehen" und sich wenigstens ein paar Minuten der Zeit gönnen?
Ich kenne einen Ort, der zwar höchst improvisiert ist… aber wie der Spruch so schön heißt: "Dorthin, wohin sogar der Kaiser alleine geht".
Oh ja! Genau das!
Die Toilette!
"Wohlfühlort" ist zwar für diesen Ort in mancher Hinsicht nicht DER Idealbegriff schlechthin! Aber wird mir dorthin irgendjemand nachlaufen? Mich dort auch noch stressen?
Nein!
Ich habe jedoch ernsthaft die Chance, mir dort zumindest einige Minuten an Zeit für mich zu widmen!
Letztlich ist nicht der Ort an sich ausschlaggebend… sondern ich nenne es das "innere Setting". Die Einstellung, der Wille, mir diese Zeit zu nehmen.
Erlaubt Euch Eure ganz persönliche Zeit!
Welche Bedeutung hat – im Sinne einer Achtsamkeit – der Begriff Zeit für Euch?
Ist es ledigleich eine Wegstrecke zwischen zwei Punkten auf einer Uhr?
Oder ist es ein vermeintlicher Raum, in dem etwas geschieht… oder auch nicht?
Ist Zeit für Euch ein wortwörtlich "dehnbarer" Begriff… oder doch eher statisch?
Liegt für Euch in der Zeit, diese irgendwie "herunterzubiegen" zu müssen… oder offenbart sie Euch Freiraum, Spielwiese, Schöpfungsraum?
Vermögt Ihr Euch Zeit für Euch zu schaffen… oder folgt Ihr einem alten "Mantra" … "Ich habe für… keine Zeit!"…?
IST Achtsamkeit Zeit – und Zeit Achtsamkeit?
Beinahe philosophische Fragen, nicht wahr?
Die nun aber nicht unbedingt sofortige Klärung verlangen. Im Sinne einer Achtsamkeit wird sich Euch Eure Antwort dazu wahrscheinlich von selbst eröffnen!
Wie fasse ich das jetzt in Worte, was ich erlebt habe…?
Auch ich schien immer wieder getrieben von irgendwelchen Dingen, die sich vielfach als vermeintlich wichtig sehen wollten. Sei es nun, dass ich mir selbst diese "Wichtigkeiten" vorgab, sei es, dass ich dem Außen, dem Umfeld erlaubte, mir seine "Wichtigkeit" aufzudrücken. Ich erkannte aber zunehmend, dass es DAS und SO einfach nicht sein konnte… Und ich begann, mir meine Zeit zu nehmen.
Und schon während ich mir meine Zeit nahm…, begann eine Art Wandel. Genau in jenen Momenten nun, in denen ich mir Zeit für mich nehme, bestätigt sich schon alleine durch das Geschehen, dem Stattfinden der Zeit für mich… dass es genau so sein soll! Dass die "wahre Wichtigkeit" genau in dem Moment des Jetzt steckt! Alles Andere, was so wichtig scheint, kann es ruhig später sein. Ist dann vielleicht gar nicht mehr wichtig. Es tritt eine Entschleunigung, eine Ruhe, eine innere Balance ein. Und damit kehrt Kraft zurück. Innere Batterien entladen sich nicht nur, sondern laden sich wieder auf! Und das, ohne jemand Anderen dazu zu benötigen!
Grade dieser Tage…, vor dem Schreiben dieses Blogs…, erhielt ich einen ungemein wertvollen Input, Anstoß von einem lieben Kollegen. Ich nahm ich mir zum Beispiel diesen Raum, diese Zeit. Die Zeit für die Gedanken und Empfindungen, die mit diesen Anstoß "losgetreten" wurden, die erst ihre Wirkung richtig zu entfalten begannen. Obwohl schon wieder vermeintliche Gedanken der Wichtigkeit antrieben… Danach waren die Gedanken immer noch da. Aber sie hetzten nicht mehr, sondern fanden letztlich viel klarer, präziser ihre Umsetzung. Teils andere Umsetzung, wie sie vor diesem Anstoß nicht möglich gewesen wären…
Achtsamkeit. Entschleunigung. Beobachtung. Wirkung. Veränderung.
Im Sinne einer Einstimmung, einer Entschleunigung und Achtsamkeit wünsche ich Euch nun ein schönes Wochenende, voller Zeit für Euch, Eure Gedanken!
Und gar noch eine große Bitte: Das mit dem "Zeit nehmen" bedarf bewusster Übung. Es wird vielleicht nicht sofort klappen. Ich bitte Euch also, nicht sofort die Flinte ins Korn zu werfen, sondern dem Zeit zu geben. Genau aus diesem Grund gebe ich diesem Projekt Zeit. Bleiben wir nicht bei alten Glaubenssätzen, dass dies "schwer" sei… sondern erlauben wir ihm die Chance "leicht" zu werden!
In einem weiteren "Einstimmungs-Beitrag" werde ich mich noch dem Bereich widmen, was die Möglichkeit der Entschleunigung durch bewusstes Atmen betrifft. Und wie wir unseren Gedankenkreisel da oben auf den Schultern einbremsen, fokussieren können…
Bis dahin – Liebe Grüße
Ernold
PS: Falls Ihr noch Informationen zum Projekt "Achtsamkeit" möchtet… diese sind hier nachzulesen: Projektbeschreibung/-erklärung
Auch gibt es bereits einen Blogbeitrag, in dem ich ausführlicher zum Begriff "Achtsamkeit" ausführe: http://www.das-neue-ich.com/blogbeitrag/projekt-achtsamkeit/
Bildquelle: (c) Das Neue ich